Neue Luzerner Zeitung, 12. Juli 2006

Eine Villa für 4000 oder eine Privatinsel für 30 000 Franken pro Nacht gefällig?

VON PETER BURKHARDT Wer bei Monika Wyss eine Reise bucht, gehört gewöhnlich zum gut betuchten Teil der Gesellschaft. Die junge Horwer Unternehmerin stellt für ihre Kunden seit vier Jahren massgeschneiderte Ferien im Luxussegment zusammen.

Zum Beispiel eine einwöchige

Italien- Fahrt im selber gesteuerten Ferrari für 12 000 Franken pro Person. Oder einen Aufenthalt auf einem karibischen Privateiland. Auf den Britischen Jungferninseln etwa ist er ab 30 000 Franken pro Tag zu haben.

 

Zweistellige Zuwachsraten

Wyss, seit 17 Jahren im Reisegeschäft tätig, weiss: «Sehr viele Leute sind bereit, sehr viel Geld für ihre Ferien auszugeben.» Und dies mit steigender Tendenz. Luxusreisen seien derzeit so stark nachgefragt wie schon lange nicht mehr. «Speziell in diesem Jahr geht es steil aufwärts», hat Wyss beobachtet.

   

Ihr junges Unternehmen verzeichnet gegenüber dem vergangenen Jahr einen Zuwachs von über 50 Prozent.


"Sehr viele Leute sind auf der Suche nach etwas, das man nicht im Katalog findet."

Monika Wyss, Luxusreiseanbieterin


Gewiss, das ist kaum repräsentativ für die gesamte Branche. Aber auch grosse Reiseanbieter wie Kuoni oder Hotelplan berichten von stark anziehenden Verkäufen im teuersten Segment.

«Bei den absoluten Luxusreisen liegen wir deutlich zweistellig im Plus», sagt etwa Kuoni-Sprecher Peter Brun. Die Schweizer Marktführerin bietet unter dem Label «Worldclass» exklusive Ferienaufenthalte an, etwa im schottischen Nostalgie-Dampfzug oder auf einer Privatinsel in der Südsee. «Solche Reisen sind für Leute gedacht, denen Geld keine Rolle spielt», sagt Brun. Ziel ist es, den Kunden jeden Wunsch von den Lippen abzulesen – vom Individuellen Transfer per Helikopter bis zum privaten Butler.